Schoko-Sucht und Pupsen - notwendiges Übel für Leistungsfähigkeit?

vom 21.06.2021

Die 45 jährige Führungskraft eines gut florierenden Unternehmens* klagt über „Zuckersucht“. Außerdem sei sie immer zu schnell müde. Dann müssten Kekse und Schokolade her, nur dann ginge es weiter. Jetzt kämen seit einiger Zeit ein unangenehmer Blähbauch und unkontrollierbarer Abgang der Winde - schlichtweg „Pupsen“ wann der Bauch, aber nicht sie will - dazu. Äußerst unangenehm bei Meetings und auch im Privaten.

Die Zuckersucht muss weg

Soviel ist klar, aber Zeit zum Kochen oder auch Zeit zum Vorbereiten habe sie nicht. Frühstück sei überbewertet und werde nicht gegessen. Wenn machbar, werde in der Woche 4 x ins Restaurant gegangen. Dazwischen eben alles, was es an Süßigkeiten gibt - vor allem aus der allgegenwärtigen „Schüssel“ zur Gemeinschaftsversorgung mit Schoko & Co. im Büro! Es bleibt halt einfach keine Zeit zum Kochen und außerdem ist Essen ja eher ein Muss und mehr nicht. 
Keine Kraft und keine Energie und keine Zeit, lange darüber nachzudenken.

System außer Kontrolle 

Diese Story begegnet mir in unterschiedlichen Varianten recht häufig im Praxisalltag. Das oben in Kurzform genannte Thema beinhaltet ein „System“. Die Dame hat einen anspruchsvollen Job, der ihre geistige Kraft über Limit fordert. Aber auch bei Müttern und pflegenden Angehörigen begegnet mir dieses Thema. Das heißt, der Körper - als vor- und bereitstellendes Werkzeug - muss die Energie für die Steuerung, den Kopf, über Tag liefern. Kann er aber nur, wenn

  • mengenmäßig genug Material
  • qualitätsmäßig genug Material
  • regelmäßig genug Material

vorhanden ist. Alle 3 Faktoren sind im o.g. Fall nicht gegeben. Weder wird über Tag die Versorgung ausreichend vielfältig gestaltet (überdurchschnittlich viel Zucker) noch passt die Mengenverteilung und auch die Regelmäßigkeit ist nicht gegeben. Es entsteht eine Mangelversorgung - Und so folgt auf den Stress von außen der selbstgemachte Stress von innen - ein Teufelskreis entsteht. 



Alarmzustand

Die schlechte Versorgung des Körpers sorgt einerseits dafür, dass für die mentale Leistungsfähigkeit nur ungenügend „Stoff“ zur Verfügung steht. Das Gehirn schaltet auf „Alarmzustand“ und fordert sofortige Versorgung mit Energie - da ist keine Zeit mehr, eine Vollkornschnitte zuzubereiten. Da muss es zwingend sofort zur „Zuckerbox“ gehen - nur so bekommt das Gehirn Material. 

Jedoch führt diese Notversorgung nur kurzfristig zum Ziel. Es können keine Reserven generiert werden und alle anderen Systeme werden auch nicht versorgt. Der Zucker trifft auf einen unterzuckerten Zustand - die Bauchspeicheldrüse weiß nicht wie ihr geschieht und schmeißt alles an Insulin auf den Markt, was zur Verfügung steht. Da die Energie der z.B. Schokolade aber schnell in die Zellen eingeschleust wird, fällt der Blutzucker rapide ab - und dann fordert der Körper zusätzlichen Zucker - also wird die andere Hälfte der Schokolade auch noch gegessen. 

Das Entstehen von Unverträglichkeiten

Die Überversorgung des Verdauungssystems - des Bauches - mit Zucker und gleichzeitige Mangelversorgung mit nährendem Material verändert auf Dauer die Darmflora. Heute auch als Mikrobiom bezeichnet. Resultat: Die Verarbeitung von Kohlenhydraten - Fruchtzucker, Milchzucker und Zucker als solches wird immer schlechter. Der verzuckerte Nahrungsbrei gast im Darm auf - Gärung entsteht - wie bei einem Hefe-Vorteig. Blähungen und Bauchweh sind die Folge.

Oft wird dann davon ausgegangen, es habe sich eine Unverträglichkeit eingestellt. Also der Klassiker der Lactose- und oder Fructoseintoleranz. Dabei handelt es sich um die Folge einer zu lange andauernden schlechten Versorgung des Menschen in seiner Gesamtheit.

Wenn es richtig schlecht läuft…

… also der Zustand überdurchschnittlich lange dauert - kann es zu weiteren Verdauungsstörungen und Bauchproblemen kommen sowie mentalen Ausfällen

  •  Sodbrennen -  der Magen samt Inhalt wird durch die Gase hochgedrückt
  •  Fäulnisblähungen - intensiv riechende und schmerzhafte Blähungen
  •  Verstopfung und Durchfall im Wechsel
  •  Mangelzustände - Probleme mit Haut und Haar
  •  Schlafstörungen
  •  Burn out

Was tun?

Hier gilt es, den Teufelskreis zu durchbrechen. Wenn Klarheit über den Zustand und seine Herkunft entsteht, kann ein Fahrplan erstellt werden. Verständnis fördert die Einsicht, dass es dringend eine Veränderung im Verhalten bedarf. Gleichzeitig stellt sich die Frage, ob die Wertigkeit von Ernährung, einem regelmäßigen Versorgen des Körpers, nicht noch einmal überdacht werden sollte.
Ob der Einsatz von Kraft für eine Veränderung für eine ungleich kraftvollere Verbesserung der Lebensqualität sorgen könnte.

All das kann man häufig nicht alleine stemmen. Unterstützung tut hier sehr gut und sorgt für eine entspannte und sanfte Korrektur des Weges. 

*Name und Beschreibung verändert