Ernährungsumstellung #1 - wie stressig ist das denn!

vom 31.03.2021

Die 3-teilige Blogartikelserie zu einem Thema, bei dem sich sofort die Nackenhaare aufstellen und das Kopfkino in die Rubrik Drama führt. Muss das sein? Oder könnte der Weg zur Ernährungsumstellung statt einer bedrückenden Ansage auch eine Chance für viel mehr sein?

Nichts anderes scheint mehr zu gehen. „Ich muss eine Ernährungsumstellung machen!“ Der Satz wird selten mit einem „Jippiieh - ich find’s super, weil ich muss…“ eingeleitet. Meistens genau das Gegenteil. Entweder wird er ausgespuckt, als ob etwas Ekliges im Mund herumschwirrt, oder aber die Kapitulation schwingt schon mit - Ausweglosigkeit und der Gedanke des Scheiterns stehen schon im Vordergrund. Oft auch blanker Ärger.

Sie fühlen sich sowieso schon nicht gut. Das Wissen, eine Veränderung ist unausweichlich, bahnt sich den Weg. Doch allein der Ausdruck Ernährungsumstellung verhagelt einem schon die Motivation! Hört sich nicht lecker an. Eher nach Pflicht und Verzicht.

Warum? Das liegt schon im Wort alleine. Verbindet es doch gleich zwei „Tuwörter“ - ernähren und umstellen. Das löst schon beim bloßen Zuhören und Lesen Druck aus, vermittelt ein zu schwierig, zu zeitaufwendig. 
Und überhaupt, Wort für Wort genommen drängt sich doch die Frage auf „Wohin stelle ich die Ernährung denn? Von links nach rechts? Von oben nach unten?“ 

Der wahre Grund macht es auch nicht besser?!

Also Ernährungsumstellung - was machen wir daraus - wir könnten ins englische abwandern - so etwas wie „diet change“ oder „food-challenge“. Finde ich auch nicht schick. Bis mir dazu ein tolles Wort einfällt, könnten wir die Umschreibung nehmen. Hand auf’s Herz - meistens droht eine Ernährungsumstellung weil Abnehmen - Gewichtsregulation (auch so ein schreckliches Wort…) - geplant, gewünscht, gefordert ist. Und schon geht der Stress los. Erst einmal im Kopf.

Neben dem ganzen Alltagswahnsinn machen Einkaufen, Kochen oder Aufwärmen noch zusätzlichen Stress. Der Frust, die Notwendigkeit von stärkendem Essen zu kennen, Gewicht zu reduzieren, die Familie gesund zu ernähren, aber es nicht umsetzen und bieten zu können, räubert zusätzliche Energien. Woher die Zeit nehmen? 

Der Weg in die Sackgasse

Viele Ansätze werden geboten, möglichst schnell oder auch vermeintlich bequem das Ziel zu erreichen. Pulverisiertes Essen als Shake aufbereitet, oder gleich schon fertige Flüssignahrung. Eine App herunterladen, täglich Essen liefern lassen. 
Sie wissen längst, dass das nicht von dauerhaftem Erfolg gekrönt sein wird. 

Wir sollen in einem 16:8 Rhythmus essen, das Ganze möglichst „intuitiv“ und natürlich mit Superfood angereichert. Also anders einkaufen, am Besten aus biodynamischem Anbau, möglichst regional. Dazu frisch gekocht, natürlich. Das Ganze entspannt serviert, lächelnd und natürlich sind alle Beteiligten am Tisch hellauf begeistert und ziehen mit.

Aaaaahhhhhhhh… alles wohl ein bißchen viel auf einmal! So viel, dass als Reaktion darauf die geistige Schranke mit riesigem Stoppschild heruntersaust. Es wird verschoben - vielleicht morgen oder nächstes Jahr… Jetzt kommt zur inneren Stimme - „es muss sich etwas verändern“ - noch der Frust dazu, es nicht zu packen.

Vielleicht sollten Sie in ein Programm einsteigen? Aber woher die Zeit nehmen? Es erscheint einfach unmöglich, den Plan in die Tat umzusetzen. Das wirkt so losermäßig, Sie fühlen sich wie ein Versager - wieder etwas nicht geschafft. 

Reisevorbereitungen … andere Strategie - anderes Ergebnis

Nehmen wir das Beispiel Urlaub. Bei Ihnen steht der Familienurlaub an. Das Ziel eines Urlaubes ist bei allen gleich. Urlaub heißt, raus aus dem Alltag, der eine möchte Abenteuer, der andere Entspannung pur - so what - Hauptsache raus. Urlaub ist auch eine Veränderung. Eine Veränderung des Lebens für eine bestimmte Zeit. Und damit das Ganze eine schöne Reise wird, verfolgen wir eine bestimmte Strategie, die wie folgt auch so bei Ihnen aussehen könnte…

  • Grund für Urlaub? Na logisch: Erholung vom Alltag, Kraft tanken
  • Anhalten, atmen, nicht gleich das erstbeste Angebot buchen
  • Welches Urlaubsziel erfüllt meine/unsere Erwartungen am Besten
  • Abwägen der unterschiedlichen Angebote - Geld spielt ja auch eine Rolle…
  • Geistiges Durchspielen, wie die Reise aussehen könnte

und dann folgt die Reisevorbereitung als solches… und selbst die artet bei vielen, egal ob mit oder ohne Kindern, in Stress aus. Das ist so schade. Dafür könnte unsere Strategie zur fröhlichen Ernährungsumstellung (hihihi) eine tolle Blaupause werden. Da wären wir wieder im Thema.

Stop - erst einmal anhalten

Um was geht es? Meistens kommt der erste Impuls von außen  - vom Arzt, durch das Spiegelbild, die Freundin wird schlanker, über den Partner, durch kneifende Hosen, den anstehenden Sommerurlaub u.s.w. Die oftmals erste Gegenreaktion habe ich oben beschrieben. Das darf auch so sein. Kurzfristig. Veränderung heißt immer, dass zusätzliche Kräfte mobilisiert werden müssen. Hahaha - woher denn bitte??? 


Also - erst einmal ANHALTEN - ATMEN. Die ganze Situation einer Art Analyse unterziehen. Stellen Sie sich vor, Sie hätten sich verfahren. Jetzt weiter unter Stress und
kopflos durch die Straßenzüge zu irren, macht es nicht besser. Meistens schlechter. Im Zweifelsfall noch ein Unfall obendrauf. Was machen Sie in der Situation.? Rechts ran - anhalten, durchatmen, nachdenken - „Wie war noch die Wegbeschreibung - bin ich dem Navi
echt richtig gefolgt?“ Das meine ich sprichwörtlich mit Anhalten. 

Superschön geht das übrigens, wenn wir jetzt das „rechts ran“ übersetzen mit einem Perspektivwechsel. Vielleicht einfach mal raus aus der Hütte, der Küche wo auch immer. Schuhe an, Jacke zu und ab durch die Mitte (sagte meine Oma immer, wenn wir Kiddys kurz vorm Durchdrehen waren ;-))) Durch den Park, den Wald, am Fluss entlang. In Bewegung lässt es sich super denken. 

Nächste Schritte - nächster Artikel

Ja, ja… aber ein bißchen Spannung muss sein. Im nächsten Artikel geht es um die liebevolle Ist-Aufnahme und was wir daraus machen. Wir sind also noch dabei, das Navigationssystem zu checken, also wo wir gerade stehen. In schick könnte man das auch Orientierungsphase nennen. 

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